Der Kunde

Die HELLA GmbH & Co. KGaA („FORVIA HELLA“) ist ein börsennotierter, international aufgestellter Automobilzulieferer. Als Unternehmen der FORVIA-Gruppe steht FORVIA HELLA für leistungsstarke Lichttechnik sowie Fahrzeugelektronik.

Zugleich deckt die Business Group Lifecycle Solutions ein breites Service- und Produktportfolio für das Ersatzteil- und Werkstattgeschäft sowie für Hersteller von Spezialfahrzeugen ab. Mit derzeit rund 37.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an über 125 Standorten ist das Unternehmen weltweit aktiv und hat im Geschäftsjahr 2023 einen bereinigten Umsatz in Höhe von 8,1 Milliarden Euro erzielt.

Ausgangslage und Herausforderung

Die elektronische Servolenkung (Electronic Power Steering, EPS) ist eine Schlüsseltechnologie für das assistierte und autonome Fahren. Als Fahrzeugsystem der höchsten Sicherheitsklassifikation (ASIL-D) unterliegt ihre Entwicklung den Vorgaben der ISO 26262, insbesondere im Hinblick auf Traceability und die Anwendung semi-formaler Notationen und semi-formaler Verifikation. Die sich daraus ergebenden Anforderungen an die Systemarchitektur sind nur erfüllbar, wenn ein methodisch stimmiges Vorgehen von allen Ingenieuren im Projekt gelebt wird.

Das Projekt hatte aufgrund der hohen Wichtigkeit für die Beziehung zum Endkunden von Beginn an eine hohe Aufmerksamkeit im Management von FORVIA HELLA.

Systemingenieure, die eine fachliche Lösung methodisch stimmig umsetzen können, sind eine essentielle Ressource für derartige Projekte. Die itemis AG wurde aufgrund ihrer Expertise in der modellgetriebenen Systementwicklung und ihres Automotive-Know-hows als Entwicklungspartner beauftragt, um das Projekt zu begleiten und insbesondere hinsichtlich der Anwendung von Model-based Systems Engineering (MBSE) zu unterstützen.

Herangehensweise und Lösung seitens itemis

Die itemis AG hat im Zeitraum August 2020 bis Dezember 2023 das System-Team des Kunden mit in der Spitze bis zu neun Systemingenieuren unterstützt.

Gemäß den Vorgaben von Automotive SPICE, ISO 26262, und ISO/SAE 21434 wurden die Systemanforderungsanalyse (SYS.2), das Systemarchitekturdesign (SYS.3), und die Sicherheitsanalysen FMEA und FTA für die System-Features Fahrzeugkommunikation, interne Kommunikation, Strommessung und Zentraleinheit eigenverantwortlich übernommen. Zusätzlich wurde in sehr enger Abstimmung mit den Functional Safety-Verantwortlichen und anderer Stakeholder ein methodisches Vorgehen für die funktionale und technische Dekomposition des Gesamtsystems erstellt.

Dieses abgestimmte Vorgehen erfüllt alle Anforderungen aus den genannten Standards und konnte somit anschließend in einem methodischen Abgleich auf das gesamte Projekt, unter Einbeziehung des gesamten Teams von Systemingenieuren, ausgerollt werden. Darüber hinaus wurden die notwendigen Reviews und Inspektionen der Systemtest-, Hardware-, Software-, und Hardware-Software-Interface-Spezifikation begleitet.

In diesem Zusammenhang hatte itemis einen wesentlichen Beitrag, das Entwicklungsprojekt erfolgreich abzuschließen.

Kundenvorteil / Kundennutzen

Das Projekt hat das ISO 26262 Safety Assessment im Oktober 2023 erfolgreich bestanden und vom Kunden eine uneingeschränkte Freigabe für den Einsatz in Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen erhalten. Das Engagement und Commitment der Systemingenieure von itemis hat für FORVIA HELLA zum Erfolg beigetragen.

Der angestrebte (methodische) Wissenstransfer wurde durch das Erarbeiten und Ausrollen des strukturierten Vorgehens, aber auch durch die enge tägliche Zusammenarbeit im Projektalltag erfolgreich gewährleistet. Darüber hinaus wurde auch die vorgegebene Methodik und Werkzeugkette im Zuge des Projektes weiter optimiert.

itemis unterstützt nun bei der Übergabe des Projektes in die Wartungsphase und organisiert den hierfür notwendigen (fachlichen) Wissenstransfer. Auch bei der Umsetzung von projektübergreifenden Verbesserungen, die nicht schon begleitend umgesetzt werden konnten, unterstützt itemis weiterhin.